Selbstklebeelektroden für TENS Geräte
Mehrfach verwendbare Selbstklebeelektroden stellen heutzutage den größten Anteil aller Elektroden dar. Sie vereinigen viele erwünschte Eigenschaften in sich, sind meist recht komfortabel, aber, umgerechnet auf die Kosten pro Benutzung, teurer als Dauerelektroden.
Sie haben einen Stufenaufbau und bestehen aus einer Gelschicht, die klebt und Strom leitet, einer hochleitfähigen Folie aus Metall oder Karbon, oder einem Geflecht aus Metall- oder Karbonfäden (diese Schicht hat die Aufgabe, den Strom in der Elektrode möglichst gleichmäßig über die gesamte Fläche zu verteilen) und einem Anschlusskabel. Dieses ist mit der hochleitfähigen Schicht oder den leitfähigen Fäden verbunden und wird mit einer klebenden Deckfolie in der Elektrode verankert. Das freie Ende des Anschlusskabels ist in der Regel mit einer 2 mm Kupplung versehen, in die das vom Gerät kommende Kabel eingesteckt wird. Diese 2 mm Technik wird von allen renommierten Geräteherstellern respektiert, so dass hier eine Austauschbarkeit gegeben ist.
Die Gelschicht ist meist das Geheimnis der Hersteller – ein Basisstoff ist aber meist das Polymethacrylat oder chemische Abwandlungen davon und Wasser. Ferner dienen mehrwertige Alkohole, wie zum Beispiel Glycerin der Hautfreundlichkeit und dem Schutz vor Austrocknung.
Karaya Elektroden – ein Naturprodukt, aus dem sich ebenfalls klebe- und leitfähige Schichten herstellen lassen, findet man heute nur noch selten, stellen aber eine Alternative für Patienten dar, die auf alle anderen Materialien allergisch reagiert haben.
Diesen Typ von Elektroden kann man in der Regel etwa 100 Mal benutzen, bis die Fähigkeit, auf der Haut ausreichend zu haften, erschöpft ist. Gelegentlich werden die Elektroden auch mechanisch zerstört, bei unsachgemäßer Entfernung (z.B. Abziehen von der Haut am Kabel) vom Körper. Die Leitfähigkeit und Klebefähigkeit vermindert sich auch durch Wasserverlust durch Austrocknung bei der Lagerung, trockene Haut entnimmt der Schicht ebenfalls Wasser. Deshalb sollen die Klebeelektroden nach Gebrauch auf die Trägerschicht zurückgeklebt und auch in die Verpackung zurückgegeben werden, so läßt sich die Nutzungsdauer verlängern. Hochwertige Elektroden dieser Art werden in einer Verpackung geliefert, die sich nach Öffnung auch wieder verschließen lässt.
Es muss darauf hingewiesen werden, dass die Elektroden aus hygienischen Gründen nur für jeweils einen Anwender gedacht sind.
Die Außenseiten dieser Elektroden sind meist weiß oder hautfarben, um unauffällig getragen werden zu können. Neuerdings gibt es diese Elektroden aber auch mit buntem Design aus echter Seide gefertigt und es ist schick, sie bei der Anwendung der TENS sichtbar zu tragen.
Elektroden gibt es in verschiedenen Größen, je nach Verwendungszweck. Kleine runde Elektroden eignen sich für die Anwendung im Gesichtsbereich oder über Triggerpunkten, Standard ist die Elektrode quadratisch 50 x 50 mm und rechteckig 50 mal 90 mm in der Schmerztherapie; für die Muskelstimulation und für Sonderanwendungen werden aber auch noch größere Elektroden wie 50 x 130 mm oder sogar 80 x 130 mm verwendet. Auch 50 mm rund ist gebräuchlich.